So funktioniert das Lernen unserer Vierbeiner
- Ina Steinlicht
- 7. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Die Evolution hat die Tiere selektiert, die am erfolgreichsten darin waren für ihr Überleben und Ihre Fortpflanzung zu sorgen. Dabei haben die Hunde ihr Verhalten den Gegebenheiten angepasst, damit sie möglichst viel Angenehmes erreichen und Negatives vermeiden.
Die Erziehung oder die Ausbildung ihres Hundes funktioniert nach den gleichen Gesetzen, wie die Vorfahren Ihres Hundes sich der Umwelt angepasst haben. Hunde, alle Tiere und auch Menschen lernen nur durch eigene Erfahrungen. Wenn ihr Verhalten etwas Positives bezweckt wird das Verhalten öfter gezeigt. Wenn aber eine sehr unangenehme Erfahrung folgt versuchen wir diese in Zukunft zu vermeiden. Somit kommen wir auch zur ersten Lerntheorie:
Positive Verstärkung
Bei dieser Lerntheorie folgt auf das ausgeführte Verhalten eine Belohnung bzw. eine positive Verstärkung. Wichtig ist zu erkennen, ob die angebotene Belohnung auch als solche empfunden wird. Man sollte hierbei seinen Hund beobachten und anpassen. Ob es wirkt sehen Sie daran, ob das gewünschte Verhalten öfter gezeigt wird.
Negative Verstärkung
Es handelt sich um eine Art der operanten Konditionierung und zielt darauf ab, dass Verhalten häufiger gezeigt wird. Hierbei wird ein unangenehmer Reiz entfernt oder vermieden. Zum Beispiel, ihr Hund bellt aus Angst ständig andere Hunde an, bei dem nächsten Hund den sie sehen bellt ihr Hund noch nicht, sie belohnen ihn indem sie diese Situation verlassen.
Positive Bestrafung
Verhalten wird sofort mit etwas negativem bestraft, z.B. Strom (Tierschutzrelevant), lauten Geräuschen, Wasserflasche. Um mit dieser Methode eine erfolgreiche Verhaltensänderung zu bewirken, muss die Strafe immer gleichbleibend stark und in engem zeitlichem Zusammenhang zum Verhalten stehen. Im schlimmsten Fall verknüpft ihr Hund Ihre Bestrafung nicht mit seinem Verhalten (z.B. Bellen) sondern mit den Kindern oder den Hunden auf der anderen Straßenseite. Zudem wird auf lange Sicht die Bindung zu Ihrem darunter leiden.
Am wohlsten wird Ihr Hund sich bei ihnen fühlen, wenn Sie ihm gegenüber konsequent, liebevoll und souverän auftreten.
Negative Bestrafung
Bei der negativen Bestrafung wird etwas Angenehmes entfernt, sodass Frust als Emotion ausgelöst wird. Es zielt darauf ab, dass das Verhalten das gezeigt wird weniger häufig auftritt. Zum Beispiel, Sie spielen mit ihrem Hund, dieser beißt ihn vor Erregung in die Hand. Daraufhin hören Sie sofort auf zu spielen und legen das Spielzeug aus der Reichweite Ihres Hundes.
Lernen durch Nachahmung
Hunde können von anderen im Haushalt lebenden Tieren bzw. sogar von Menschen lernen. Und ahmen ihr Verhalten nach.
Klassische Konditionierung
Die Klassische Konditionierung ist ein Lernprozess der von Iwan Pawlow entwickelt wurde. Bei dieser Form des Lernens wird ein neutraler Reiz mit einem unbedingten Reiz gekoppelt, um eine Reaktion hervorzurufen.
Als bekanntes Beispiel ist das Experiment von Pawlow mit seinen Hunden. Dabei stellte er fest, dass die Hunde zu sabbern begannen, wenn sie den Klang einer Glocke hörten, die zuvor immer zusammen mit dem Futter präsentiert wurde. Nach mehreren Wiederholungen reagierten die Hunde auf die Glocke mit sabbern, selbst wenn kein Futter dabei präsentiert worden ist. Dies zeigt, dass ein ursprünglich neutraler Reiz durch wiederholte Assoziation eine Reaktion hervor gerufen wird.
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